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sich möglichst identisch fortzupflanzen, also Inzucht ein integraler Bestandteil der Gen- Strategie sein sollte.         
        
Wieweit geht nun das Diktat der Gene tat- sächlich? Wo finden wir Beispiele, die der soziobiologischen  Prämisse  entgegenlaufen, ohne daß es sich offensichtlich um einen Fehl- schlag der Evolution handelt?         
        
Ein wie auch immer geartetes Lernverhalten verkleinert den primären Einfluß der Gene. Solange dies nur einen Bereich außerhalb des Verhaltenskomplexes Partnerwahl und Fortpflan- zung trifft, kann dies ja ganz traditionell mit Überlebensstrategie, Anpassung an Umweltände- rungen etc. charakterisiert werden, ohne mit der strengen Soziobiologie ins Gehege zu kom- men. Läßt sich jedoch eine Entscheidungsfrei- heit im Fortpflanzungsbereich konstatieren, so befindet sich die Soziobiologie in einer Rechtfertigungskrise. Wenn wir uns das Revier- und Paarungsverhalten der Galapagos-Meerechsen vor Augen halten, bei dem die Revierinhaber vor lauter Imponiergehabe nicht mehr Zeit für Fortpflanzung haben, sondern unscheinbare